NASWUT Ultra-Trail im Schwäbischen Wald
Am Samstag, den 6. Mai wurde in Spiegelberg-Vorderbüchelberg bereits zum fünften Mal der "NASWUT" ausgetragen ("Non Aided Schwäbischer Wald Ultra-Trail"). Bei diesem autonom ausgerichteten Vergnügen galt es etwa 53 Kilometer und 1.600 Höhenmeter zu bezwingen. Dieser Herausforderung stellten sich insgesamt 15 Teilnehmer, darunter auch die LIWA-Läufer Bernd Göhner und Jürgen Weinrauch.
Der kostenlose Lauf war erwartungsgemäß minimal organisiert und so gab es weder Startnummern noch eine Streckenmarkierung. Im Vorfeld wurden jedoch eine ausführliche Wegbeschreibung sowie die Route als GPX-Download zur Verfügung gestellt. Dank Alena und Miriam gab es sogar zwei betreute Verpflegungspunkte und so stand, bei allerbesten Wetterbedingungen, einem herrlichen Lauferlebnis nichts im Wege.
Nachdem sich alle Teilnehmer vor dem Gasthof "Zum Goldenen Ritter" eingefunden hatten, erhielten wir von Veranstalter Gernot Wurst noch eine kurze Einweisung und Hinweise zur heutigen Strecke. Punkt 9 Uhr fiel dann auch schon das Startkommando. Die Führung des Rundkurses wurde so ausgerichtet, dass möglichst viele Single-Trails und Natursehenswürdigkeiten des Schwäbischen Waldes anzutreffen waren und so dauerte es auch nicht lange, bis die ersten zwei Highlights vor den Füßen lagen. Beim Naturdenkmal "Tobelschlucht" durchquerten wir eine Bachklinge des Dentelbaches mit kleinem Wasserfall und einer grottenartig unterspülten Felsbank ("Hohler Stein"). Hier waren Trittsicherheit und Vorsicht gefordert, denn der Untergrund erwies sich teilweise ziemlich matschig und rutschig. Die fast im Anschluss folgende "Bodenbachschlucht" ist eine wilde und urwüchsige Felsschlucht. Der nadelbaumreiche Wald, mit vielen Moosen und Farnen, zeigte sich in diesem Streckenabschnitt von seiner besonders beeindruckenden und ursprünglichen Seite. Hier stieg man gelegentlich über Treppenstufen, mit geländergesicherten schmalen Pfaden und über kleine Brücken.
Nun folgten zahlreiche und kilometerlange Single-Trails, die uns beinahe durch den Schwäbischen Wald fliegen ließen - zumindest bergabwärts. Wo es runter ging, ging es später auch wieder hoch. Das recht anspruchsvolle Streckenprofil bot teilweise schweißtreibenden Passagen mit Steigungen von bis zu 40%. Auch viele Forstwege die sich – bedingt durch Wald- und Baumfällarbeiten – recht unwegsam präsentierten galt es zu durchkämmen. Die sehr abwechslungsreiche Strecke ließ zu keiner Zeit Langeweile aufkommen und bescherte immer wieder wunderschöne Momente, wie z. B. bei der Umrundung des Bleichsee oder dem Aufstieg zum Juxkopf (533 m. ü. M.) mit seinem 1932 erbauten hölzernen Juxkopf-Turm und atemberaubendem Panoramablick. Ein weiteres Naturschauspiel erwartete uns in der "Hüttlenwaldschlucht". Die tief eingeschnittene Klinge gefiel durch ihre steilen Hänge, Felswänden aus Stubensandstein, Halbhöhlen und kleinen Wasserfällen. Hier war es ebenfalls etwas schmierig und eine Wegstelle sogar seilgesichert.
Das letzte Drittel der Strecke verlief hauptsächlich über geschotterte Waldwege und ließ sich deutlich einfacher laufen. Allerdings führten die die letzten 700 m ein letztes Mal steil bergauf und wer wollte, der konnte hier seine letzten verfügbaren Körner verfeuern. Die Mühen hatten sich jedoch gelohnt und so konnte man im Zielbereich durchweg in strahlende und glückliche Gesichter blicken. Der familiäre und charmante Charakter des NASWUT sowie das sonnige Wetter, bei warmen 20°C, sorgten dafür, dass keiner der Teilnehmer fluchtartig das Gelände verlies und wirklich jeder noch eine ganze Weile gemütlich im Garten verbrachte. Eine rundum gelungene Veranstaltung und ein ganz toller Tag!
Die Ergebnisliste ist auf der Seite der DUV einsehbar: https://statistik.d-u-v.org/getresultevent.php?event=91541