129. Boston Marathon

  24.04.2025
Für Kalle ein weiterer absoluter Highlight-Lauf binnen 8 Tagen

Nur eine Woche nachdem kraftraubenden Ultratrail-Run beim „Istria 100“ flog Karlheinz Dravec über Ostern in die USA um in Boston mal wieder an einem klassischen Stadtmarathon teilzunehmen. Der Boston Marathon ist der älteste jährlich stattfindende Marathon der Welt und wird oft als die „Mutter aller Marathons“ bezeichnet. Seit der ersten Veranstaltung im Jahr 1897 findet er an am dritten Montag im April, dem sogenannten Patriot's Day, einem Feiertag im US-Bundesstaat Massachusetts statt. Der wirklich älteste Marathonlauf ist natürlich der Marathon bei den Olympischen Spielen und wurde das erste Mal nur ein Jahr vor dem ersten Boston-Marathon ausgetragen. Allerdings finden die Olympischen Spiele bekanntermaßen nur alle vier Jahre statt, der Boston Marathon seither jährlich. Seit 2006 gehört der Boston Marathon auch zu den sechs bedeutendsten Marathonläufen der Welt. Zusammen mit den Marathons in Tokio, London, Sydney, Berlin, Chicago und New York City bildet der Boston Marathon die internationale Wettkampfserie der „World Marathon Majors“.

Die exakt vermessene Distanz von 42,195 Kilometern ist eine klassische Punkt-zu-Punkt-Strecke und für ein anspruchsvolles Profil bekannt. Der Knackpunkt auf der Strecke ist der sogenannte „Heartbreak Hill“. Nicht gerade was man bei uns als einen Berg bezeichnen würde, aber es ist nach insgesamt 20 Meilen (ca. 32 km) der Abschluss einer fast 4 Meilen andauernden sehr welligen Streckenverlaufes und stellt selbst die erfahrensten Läufer jährlich auf die Probe. Von dort aus führen die letzten 10 Kilometer leicht abwärts und flach hinunter bis zum Ziel in der historischen Boylston Street in Boston.

Für viele Freizeit Läuferinnen und Läufer ist es ein Lebenstraum, sich einmal für den Boston-Marathon zu qualifizieren, denn die Teilnahme ist nicht für jeden einfach zugänglich. Läufer müssen bei einem anderen Marathon ziemlich strenge Qualifikationszeiten erreichen, um sich damit überhaupt für einen der 30.000 Startplätze in Boston bewerben zu können. So musste Kalle als ü60 eine Marathonzeit von unter 3:50 Stunden in den vergangen 2 Jahren nachweisen.

In diesem Jahr waren Athleten aus 128 Nationen am Start. Darunter ca. 400 aus Deutschland. Die Startnummern werden in der Reihe der Anmeldezeiten vergeben. Kalle wurde mit seiner Anmeldezeit von 3:40 Stunden die Nummer 22985 zugeteilt. Also im hinteren Drittel, was zeigt welche Qualitäten hier am Start waren. Die Veranstaltung ist perfekt organisiert und bindet gefühlt alle 675.000 Einwohner der Stadt mit ein. Es ist ein Volksfest. Die Stimmung an der Strecke ist gigantisch und man wird davon regelrecht durch alle Wellen getragen. Und richtig enthusiastisch wird es, sobald ein eingeschränkter Teilnehmer gesichtet wird. Deren Leistungswillen wird mit extra lauten Anfeuerungsrufen und Applaus belohnt. Von dieser sensationellen Stimmung ließ sich auch Kalle durch die Strecke tragen. Obwohl die Nachwehen des Istria 100 noch deutlich spürbar waren, konnte er weitestgehend ein konstantes Tempo halten, viel mit den Zuschauern interagieren und den Lauf in vollem Umfang genießen. Mit einer Laufzeit von 3:41:28 Stunden bestätigte er dann auch seine ursprüngliche Qualifikationszeit.  Sein zweites unvergessliches Highlight binnen 8 Tagen.

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