Der Alb-Traum – mit großer Willensstärke gegen Hitze und Gewitter
Am vergangen Wochenende kam es in der Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf bereits zur 6. Auflage des „Alb-Traum100“ – Benefizlaufes in Geislingen.
Der Alb-Traum100 ist ein Trailrun-Wettbewerb, bei welchem der komplette Albtraufgänger-Wanderweg rund um Geislingen am Stück durchlaufen wird. 115 Kilometer ist der Albtraufgänger lang und es müssen allein im Anstieg ca. 3.700 Höhenmeter bewältigt werden. Für Wanderer ist dieser zertifizierte Premium-Wanderweg mit sechs ganze Tagesetappen ausgeschrieben. Das Besondere an diesem Event ist, dass es sich um einen Benefizlauf handelte, aus welchem sämtliche Einnahmen zu 100% direkt an soziale Einrichtungen im Landkreis Göppingen gespendet werden.
Die Strecke ist nicht nur aufgrund der Distanz allein, sondern auch wegen der sehr wechselhaften Topologie auch für erfahrene Läufer nicht zu unterschätzen. Wem die Herausforderung über die 115 Kilometer doch etwas zu viel ist, konnte sich auch für den Halb-Traum, mit 60 km und 1.800 hm, also etwa die Hälfte der Strecke entscheiden. Start und Ziel für beide Läufe war die Jahnhalle in Geislingen.
Insgesamt hatten sich ca. 350 Teilnehmer/innen für einen der beiden Läufe angemeldet.
Vom LIWA-Lauftreff waren Michaela Rahm, Cornelia Neumann, Claudia u. Oliver Hees, Melanie Sommer sowie Andreas Beier über Halb-Traum Distanz am Start, den langen Alb-Traum hatten sich Karlheinz Dravec, Wolfgang Hohlbauch, Gunther Krapf, Leander Schade und Jürgen Weinrauch vorgenommen. Melanie und Andreas wollten sich erstmals überhaupt über die klassische Marathon Distanz hinaus wagen, während es für Leander dessen erster ü100 Kilometer Lauf sein sollte.
Für ca. 100 Alb-Träumer ging es dann am Samstag um 4:00 Uhr in der Früh auf die lange Runde. Das Zeitlimit betrug 24 Stunden. Die fast 250 Halb-Träumer wurden um 9:00 Uhr auf die Strecke geschickt. Und es sollte für alle ein sehr langer und körperlich extrem herausfordernder Tag werden. Es war nicht allein das anspruchsvolle Streckenprofil, sondern auch die Hitze und ein spätes Gewitter was den meisten Teilnehmenden mächtig zusetzte und viele an die Grenzen brachte. Die traumhaften Ausblicke auf die wunderbare Schwäbische Alb Region sorgten dieses Mal leider nur wenig für Glücksmomente, denn der bis dahin heißeste Tag des Jahres wurde für die meisten zum eigentlichen Endgegner. Die Hitze zehrte an den schon ziemlich belasteten Körpern so sehr, dass zahlreiche Läuferinnen und Läufer schon früh mit Magen- oder Kreislaufproblemen zu kämpfen hatten und es zu einer deutlich höhere Ausfallquote als sonst bei solchen Läufen üblich kam.
Wer kurz vor 20:00 Uhr noch auf der Strecke war, wurde dann von einem heftigen Gewitter mit Starkregen ausgebremst. Der Veranstalter verteilte per SMS die Nachricht, dass alle Läufer die noch auf der Strecke waren umgehend eine Schutzhütte oder ähnliches aufsuchen sollen und das Rennen erstmal unterbrochen ist. Nach ca. einer Stunde wurde Entwarnung gegeben und wer noch wollte, konnte seinen Lauf fortsetzen. Allerdings waren einige durch den Aufenthalt irgendwo dort draußen so stark abgekühlt, dass ein weiterlaufen nicht mehr möglich war. Zudem wurde es jetzt dunkel und in den nassen Wäldern auch etwas rutschig und irgendwie ungemütlich.
Von den Halb-Träumern schafften es Andreas (10:17 Std.) und Oliver (10:52 Std.) gerade noch vor dem Starkregen bis ins Ziel. Claudi (12:57 Std.) hatte nur noch wenige Kilometer vor sich, fand Unterschlupf in einem Supporter Wagen und finishte nach der Unterbrechung nun schon zum dritten Mal auf dieser Strecke. Michaela und Conny mussten ihre Läufe leider frühzeitig beenden.
Bei den Alb-Träumern mussten Jürgen und Gunther ihren Lauf jeweils nach bis dahin stolzen 91 Kilometern beenden. Wolfgang und Kalle trafen 9 Kilometer vor dem Ziel im Schutze des letzten Verpflegungspunktes am Geislinger Jahn-Stadion zusammen und setzten das Rennen nach der Regenunterbrechung fort. Wolfgang überquerte nach 18:17 Stunden die Ziellinie, Kalle hatte den Restart etwas verschlafen und folgte 6 Minuten später mit 18:24 Std. Vom LIWA-Team am längsten auf der Runde war Leander. Er musste während des Gewitters am VP bei Kilometer 91 über eine Stunde lang ausharren, bevor es wieder laufbar wurde. Seine Geduld und Willensstärke wurden belohnt. Leander setzte den Lauf fort und konnte sein Projekt „ü100km“ erfolgreich durchziehen. Es war Sonntag morgens kurz vor 2:00 Uhr, als er mit einer Gesamtzeit von 21:53 Stunden glücklich und freudestrahlend im Ziel ankam. Herzlichen Glückwunsch und ganz großen Respekt an alle die dabei waren und sich dieser Herausforderung gestellt hatten.
Ein großes Log geht an die Organisatoren, denen es gelungen ist den „Alb-Traum 100“ in der Region zwischen Stuttgart und Ulm als einen der herausragenden Ultra-Trailrun-Läufe zu platzieren und damit jährlich einen hohen Spendenbeitrag für soziale Einrichtugen in der Region generieren. Einmalig und ein Traum dieser Alb-Traum!
Du willst mehr EIndrücke von diesem Run? Dann schau dir hier Jürgen`s Lauf-Video auf YouTube an Alb-Traum 100 Ultratrail | DNF nach 91 km | 31.05.2025
Weitere Informationen, Berichte, Bilder und die Ergebnisse können auf der Homepage des Veranstalters eingesehen werden. https://alb-traum-100.de/